Die Erde

Erdbeben

Erdbeben zählen zu den beeindruckendsten und zugleich verheerendsten Naturphänomenen auf unserem Planeten. Sie entstehen durch plötzliche Erschütterungen der Erdoberfläche, die sowohl auf dem Festland als auch unter dem Meeresboden auftreten können. Diese geologischen Ereignisse sind nicht nur faszinierend in ihrer Entstehung, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation und die natürliche Umwelt.

Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Erdbeben beschäftigt, wird als Seismologie bezeichnet. Sie untersucht die Ursachen, Mechanismen und Auswirkungen dieser Erschütterungen. Ein grundlegendes Verständnis von Erdbeben umfasst die Kenntnis über ihre Entstehung, die verschiedenen Arten und die damit verbundenen Risiken. Die meisten Erdbeben werden durch tektonische Prozesse ausgelöst, bei denen sich Spannungen in der Erdkruste aufbauen und schließlich abrupt freigesetzt werden. Diese Spannungen entstehen häufig durch die Bewegung von tektonischen Platten, die die äußere Schicht unseres Planeten bilden.

Erdbeben können jedoch auch durch andere geologische Vorgänge verursacht werden, wie beispielsweise vulkanische Aktivitäten oder das Einstürzen von unterirdischen Hohlräumen. Unabhängig von ihrer Ursache haben Erdbeben das Potenzial, immense Zerstörungen zu verursachen, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten. Daher ist das Verständnis und die Erforschung von Erdbeben von entscheidender Bedeutung, um Risiken zu minimieren und effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Entstehung von Erdbeben

Erdbeben, eines der dramatischsten Naturereignisse, entstehen durch verschiedene geologische Prozesse, die tief unter der Erdoberfläche stattfinden. Ihre Entstehung ist eng mit der Dynamik der Erdkruste und des Erdmantels verbunden.

Die häufigste Ursache für Erdbeben sind tektonische Bewegungen. Diese tektonischen Beben treten auf, wenn Spannungen in der Erdkruste, die sich über lange Zeiträume aufbauen, plötzlich freigesetzt werden. Diese Spannungen resultieren aus der Bewegung der tektonischen Platten, die die Erdkruste in verschiedene Segmente unterteilen. Wenn diese Platten aneinander reiben, aneinanderstoßen oder auseinanderdriften, entstehen Risse oder Verwerfungen in der Kruste, an denen es zu Erdbeben kommt. Die Energie, die bei diesen Bewegungen freigesetzt wird, breitet sich in Form von seismischen Wellen aus, die die Erdoberfläche erschüttern.

Panoramabild des Erdbebens von 1906 in San Francisco

Vulkanische Erdbeben sind eine weitere Art von Erdbeben, die durch die Bewegung von Magma unter der Erdoberfläche verursacht werden. Wenn Magma aufsteigt und sich in Gaskammern ansammelt, erhöht sich der Druck auf die umliegende Gesteinsschicht. Dieser Druck kann zu Rissen und Brüchen im Gestein führen, was wiederum zu Erdbeben führt. Diese Art von Erdbeben tritt häufig in der Nähe von aktiven Vulkanen auf und kann ein Anzeichen für bevorstehende vulkanische Aktivitäten sein.

Eine weniger häufige, aber dennoch bedeutende Ursache für Erdbeben ist der Einsturz von unterirdischen Hohlräumen. Diese Hohlräume können natürlichen Ursprungs sein, wie beispielsweise Karsthöhlen, oder durch menschliche Aktivitäten wie Bergbau entstehen. Wenn diese Hohlräume einstürzen, kann dies zu plötzlichen Erschütterungen führen, die als Erdbeben wahrgenommen werden.

Insgesamt ist die Entstehung von Erdbeben ein komplexes Zusammenspiel geologischer Prozesse, das von der Bewegung tektonischer Platten über vulkanische Aktivitäten bis hin zum Einsturz von Hohlräumen reicht. Das Verständnis dieser Prozesse ist entscheidend, um die Risiken, die mit Erdbeben verbunden sind, besser einschätzen und darauf reagieren zu können.

Mechanik und Energie von Erdbeben

Die Mechanik und Energie von Erdbeben sind zentrale Aspekte im Verständnis dieser mächtigen Naturphänomene. Erdbeben entstehen durch ruckartige Bewegungen in der Erdkruste, die durch die Freisetzung akkumulierter Spannungen verursacht werden. Diese Spannungen bauen sich über lange Zeiträume auf, wenn tektonische Platten sich bewegen, gegeneinander drücken, aneinander reiben oder voneinander wegdriften. Wenn die Spannung schließlich die Festigkeit des Gesteins übersteigt, kommt es zu einem Bruch entlang einer Verwerfungslinie, und die gespeicherte Energie wird schlagartig freigesetzt. Diese Freisetzung verursacht die seismischen Wellen, die wir als Erdbeben spüren.

Die bei einem Erdbeben freigesetzte Energie kann enorm sein und lässt sich am besten im Vergleich zu anderen bekannten Energiequellen veranschaulichen. Zum Beispiel kann die Energie eines großen Erdbebens, wie des Bebens in Chile 1960 mit einer Magnitude von 9,5, der Energie von Tausenden von Atombomben, wie sie in Hiroshima eingesetzt wurden, entsprechen. Diese Energie wird in Form von seismischen Wellen freigesetzt, die sich durch die Erde ausbreiten und je nach ihrer Stärke und Entfernung vom Epizentrum unterschiedliche Auswirkungen haben können.

Die Energie eines Erdbebens wird auf der Richterskala gemessen, einer logarithmischen Skala, die die Stärke eines Erdbebens anhand der Amplitude der seismischen Wellen bewertet. Jeder Anstieg um eine Einheit auf dieser Skala entspricht einer zehnfachen Zunahme der Amplituden der Wellen und einer etwa 31,6-fachen Zunahme der freigesetzten Energie. Diese immense Energie kann erhebliche Zerstörungen verursachen, insbesondere in Gebieten, die nicht auf solche Ereignisse vorbereitet sind.

Die Mechanik und Energie von Erdbeben zu verstehen, ist entscheidend für die Entwicklung von Bautechniken, die Erdbebenschäden minimieren, sowie für die Planung und Durchführung effektiver Notfallmaßnahmen in erdbebengefährdeten Gebieten.

Erdbebenwellen und ihre Erfassung

Erdbeben erzeugen verschiedene Arten von Wellen, die sich durch die Erde ausbreiten und wertvolle Informationen über das Erdbeben selbst liefern. Die Haupttypen von Erdbebenwellen sind Primärwellen (P-Wellen), Sekundärwellen (S-Wellen) und Oberflächenwellen.

P-Wellen sind die schnellsten und bewegen sich als Längswellen, bei denen die Teilchenbewegung in der gleichen Richtung erfolgt, in der sich die Welle ausbreitet. Diese Wellen können sowohl durch Festkörper als auch durch Flüssigkeiten reisen und sind daher die ersten Wellen, die von Seismographen nach einem Erdbeben erfasst werden.

S-Wellen folgen den P-Wellen und bewegen sich langsamer. Sie sind Transversalwellen, bei denen die Teilchenbewegung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Welle erfolgt. S-Wellen können nur durch Festkörper reisen, nicht durch Flüssigkeiten, was wichtige Informationen über die Beschaffenheit des Erdinneren liefert. Oberflächenwellen breiten sich entlang der Erdoberfläche aus und sind langsamer als P- und S-Wellen. Sie verursachen die meiste Zerstörung, da ihre Amplitude an der Oberfläche am größten ist.

Funktionsweise von Seismographen

Seismographen sind Instrumente, die zur Erfassung und Aufzeichnung von Erdbebenwellen verwendet werden. Sie bestehen aus einem seismischen Sensor, einem Aufzeichnungsgerät und einem System zur Datenübertragung. Der Sensor, oft ein Pendel oder eine Masse an einer Feder, bleibt während der Bodenbewegungen relativ stationär, während der Rest des Instruments mit dem Boden schwingt. Diese relative Bewegung zwischen der Masse und dem Boden wird in elektrische Signale umgewandelt, die dann aufgezeichnet werden.

Moderne Seismographen sind hochsensibel und können sowohl die Amplitude als auch die Frequenz der seismischen Wellen messen. Sie können minimale Bodenbewegungen erfassen, die von weit entfernten Erdbeben stammen, und liefern präzise Daten über die Zeit, die Stärke und den Ort des Erdbebenherds.

Die von Seismographen gesammelten Daten sind entscheidend für die Seismologie. Sie ermöglichen es Wissenschaftlern, die Eigenschaften von Erdbeben zu analysieren, die Struktur des Erdinneren zu erforschen und letztendlich bessere Vorhersagemodelle und Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln.

Unterseeische Erdbeben und Tsunamis

Unterseeische Erdbeben sind tektonische Ereignisse, die sich am Meeresboden ereignen und oft die Ursache für Tsunamis sind. Diese Erdbeben entstehen ähnlich wie ihre Gegenstücke an Land, durch die Bewegung von tektonischen Platten. Wenn sich diese Platten unter dem Ozean verschieben oder aneinander reiben, kann dies zu einem plötzlichen Freisetzen von Energie führen, das den Meeresboden hebt oder senkt.

Diese abrupte Veränderung im Meeresboden kann enorme Wassermassen verdrängen und dadurch Tsunamis auslösen. Tsunamis sind lange, hochenergetische Wellen, die sich mit großer Geschwindigkeit über den Ozean ausbreiten. Im offenen Meer sind diese Wellen oft nur wenige Zentimeter hoch, können aber beim Erreichen der Küste an Höhe gewinnen und verheerende Überschwemmungen verursachen.

Für detailliertere Informationen über Tsunamis, einschließlich ihrer Entstehung, Auswirkungen und Schutzmaßnahmen, schauen Sie unsere Seite zum Thema Tsunami an. Dort werden die komplexen Zusammenhänge und die Bedeutung von Frühwarnsystemen zur Minimierung der Risiken und Schäden, die durch Tsunamis verursacht werden, ausführlich behandelt.

Historischer Kontext und Theorien zu Erdbeben

Die menschliche Auseinandersetzung mit Erdbeben reicht weit in die Geschichte zurück, wobei frühe Zivilisationen oft mythische oder übernatürliche Erklärungen für diese beeindruckenden Naturereignisse hatten. In der Antike wurden Erdbeben beispielsweise als Ausdruck des Zorns der Götter oder als Folge riesiger Kreaturen, die unter der Erde leben, angesehen. Mit dem Fortschritt der Wissenschaft begann sich das Verständnis von Erdbeben jedoch zu wandeln.

Bis ins 18. und 19. Jahrhundert hinein dominierten vor allem Theorien, die Erdbeben als Ergebnis vulkanischer Aktivitäten oder als Folge von Luft, die aus unterirdischen Höhlen entweicht, erklärten. Diese Ansichten wurden jedoch zunehmend in Frage gestellt, als Geologen und Seismologen begannen, die Erde systematischer zu untersuchen.

Ein Wendepunkt in der Erdbebenforschung war die Entwicklung der Plattentektonik-Theorie in den 1960er Jahren. Diese Theorie erklärt, dass die Erdoberfläche aus mehreren großen und kleinen Platten besteht, die sich ständig, wenn auch sehr langsam, bewegen. Erdbeben entstehen demnach vor allem an den Rändern dieser Platten, wo sie aneinanderstoßen, sich voneinander entfernen oder aneinander vorbeigleiten. Die Plattentektonik-Theorie lieferte eine umfassende Erklärung für die Entstehung von Erdbeben und revolutionierte das Verständnis geologischer Prozesse auf der Erde.

Die Entwicklung der Plattentektonik-Theorie war ein Meilenstein in der Geowissenschaft und hat das Verständnis von Erdbeben grundlegend verändert. Sie ermöglichte es Wissenschaftlern, die Verteilung von Erdbeben weltweit zu erklären und lieferte wichtige Einblicke in die Dynamik des Erdinneren. Heute bildet die Plattentektonik das Fundament für das moderne Verständnis von Erdbeben und ist ein zentraler Bestandteil der geologischen Forschung.

Messung und Skalierung von Erdbeben

Die Messung und Skalierung von Erdbeben hat sich im Laufe der Zeit erheblich entwickelt, von subjektiven Beschreibungen hin zu präzisen, objektiven Messmethoden. In früheren Zeiten basierten Erdbebenberichte hauptsächlich auf persönlichen Zeugnissen und Beobachtungen der Zerstörung. Diese subjektiven Berichte waren zwar wertvoll, aber oft ungenau und nicht standardisiert, was Vergleiche zwischen verschiedenen Erdbeben erschwerte.

Die Einführung der Richterskala im Jahr 1935 durch den Seismologen Charles F. Richter markierte einen Wendepunkt in der Erdbebenmessung. Diese Skala, auch als Magnitudenskala bekannt, misst die Stärke eines Erdbebens anhand der Amplitude der seismischen Wellen. Die Richterskala ist logarithmisch, was bedeutet, dass jede ganze Zahl auf der Skala eine zehnfache Zunahme der Amplitude und etwa eine 31,6-fache Zunahme der freigesetzten Energie darstellt. Diese Skala ermöglichte es Wissenschaftlern, Erdbeben quantitativ zu bewerten und sie auf einer standardisierten Skala zu vergleichen.

In der modernen Seismologie werden neben der Richterskala auch andere Messmethoden und Skalen verwendet. Eine davon ist die Momenten-Magnituden-Skala, die die gesamte freigesetzte Energie eines Erdbebens misst und für große Beben genauer ist als die Richterskala. Moderne Seismographen und Netzwerke von seismischen Stationen ermöglichen es, Erdbeben weltweit in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren. Diese Instrumente messen nicht nur die Stärke, sondern auch die Tiefe und das Epizentrum eines Erdbebens, was für die Beurteilung der potenziellen Auswirkungen und für Frühwarnsysteme entscheidend ist.

Die Fortschritte in der Messung und Skalierung von Erdbeben haben wesentlich zum Verständnis dieser Naturphänomene beigetragen und spielen eine entscheidende Rolle in der Risikobewertung und Katastrophenvorsorge.

Vorhersage von Erdbeben

Die Vorhersage von Erdbeben ist eine der größten Herausforderungen in der Geowissenschaft. Trotz bedeutender Fortschritte in der Seismologie und verwandten Disziplinen bleibt die präzise Vorhersage von Zeitpunkt, Ort und Stärke eines Erdbebens schwierig. Aktuelle Methoden konzentrieren sich hauptsächlich auf die Identifizierung von Risikogebieten und die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit von Erdbeben basierend auf historischen Daten, geologischen Untersuchungen und seismischen Aktivitäten.

Ein interessanter Aspekt der Erdbebenvorhersage ist die Beobachtung von Tieren. Es gibt Berichte, die darauf hindeuten, dass einige Tiere ungewöhnliches Verhalten zeigen, bevor ein Erdbeben auftritt. Wissenschaftler vermuten, dass Tiere durch die Wahrnehmung schwacher Vorbeben oder durch Veränderungen in der Umwelt, wie elektromagnetische Störungen, die von tektonischen Spannungen erzeugt werden, gewarnt werden könnten. Obwohl diese Beobachtungen faszinierend sind, ist ihre Zuverlässigkeit als Vorhersagemethode noch nicht wissenschaftlich bestätigt.

Elektromagnetische Störungen sind ein weiteres Gebiet, das in der Erdbebenvorhersage erforscht wird. Einige Studien deuten darauf hin, dass tektonische Spannungen in der Erdkruste elektromagnetische Felder erzeugen können, die vor einem Erdbeben messbar sind. Diese Hypothese wird jedoch noch intensiv erforscht, und es gibt noch keine eindeutigen Beweise, die eine zuverlässige Vorhersage auf dieser Basis ermöglichen würden.

Insgesamt bleibt die Vorhersage von Erdbeben ein komplexes und ungelöstes Problem. Während die Wissenschaft fortschreitet, liegt der Schwerpunkt weiterhin auf der Verbesserung der Frühwarnsysteme, der Risikominderung und der Vorbereitung auf Erdbeben, um die potenziellen Auswirkungen auf Gesellschaften und Infrastrukturen zu minimieren.

Stärkste gemessene Erdbeben

Die Geschichte der Seismologie ist geprägt von einigen außergewöhnlich starken Erdbeben, die aufgrund ihrer Intensität und Auswirkungen in Erinnerung geblieben sind. Diese Erdbeben bieten wichtige Einblicke in die Kräfte, die unter der Erdoberfläche wirken, und dienen als Mahnung für die potenzielle Zerstörungskraft, die Erdbeben haben können.

Das stärkste jemals gemessene Erdbeben ereignete sich am 22. Mai 1960 in Valdivia, Chile. Mit einer Magnitude von 9,5 auf der Momenten-Magnituden-Skala setzte dieses Erdbeben eine Energiemenge frei, die vergleichbar ist mit der von Tausenden von Atombomben. Die Folgen waren verheerend: Es kam zu massiven Zerstörungen, Tsunamis, die den Pazifik überquerten, und zahlreichen Todesopfern.

Ein weiteres bemerkenswertes Erdbeben war das Good Friday Erdbeben in Alaska am 27. März 1964. Mit einer Magnitude von 9,2 war es das stärkste Erdbeben in der Geschichte der Vereinigten Staaten und das zweitstärkste weltweit. Es verursachte umfangreiche Schäden in Anchorage und löste Tsunamis aus, die bis nach Kalifornien und Hawaii reichten.

Das Sumatra-Andamanen-Erdbeben am 26. Dezember 2004, mit einer Magnitude von 9,1 bis 9,3, ist ebenfalls bemerkenswert. Es löste einen der tödlichsten Tsunamis in der Geschichte aus, der Küstengebiete rund um den Indischen Ozean traf und über 230.000 Menschenleben forderte.

Diese Erdbeben demonstrieren nicht nur die immense Kraft, die in der Erdkruste gespeichert ist, sondern auch die Bedeutung von Frühwarnsystemen und effektiven Notfallplänen. Sie erinnern uns daran, dass, obwohl die präzise Vorhersage von Erdbeben noch nicht möglich ist, Vorbereitung und Bewusstsein entscheidend sind, um die Auswirkungen solcher Naturkatastrophen zu minimieren.

  1. 22.05.1960: Großes Chile-Erdbeben; Stärke 9,5; 5.700 Tote
  2. 28.03.1964: Prince William Sund (Alaska); Stärke: 9,2
  3. 26.12.2004: Erdbeben vor Sumatra im Indischen Ozean; Stärke: 9,1; 300.000 Tote
  4. 11.03.2011: Tōhoku-Erdbeben; Stärke 9,0
  5. 04.11.1952: Kamtschatka (Russland); Stärke: 8,9
  6. 27.02.2010: Chile; Stärke 8,8
  7. 31.01.1906: vor Ecuador; Stärke 8,8
  8. 04.02.1965: Rat Islands (Alaska); Stärke: 8,7
  9. 11.04.2012: vor Sumatra; Stärke 8,6
  10. 28.03.2005: vor Nord-Sumatra; Stärke: 8,6
  11. 22.05.1960: Araucanía; Stärke 8,6
  12. 09.03.1957: Andreanof Islands (Alaska); Stärke: 8,6
  13. 15.08.1950: Assam (Indien); Stärke: 8,6
  14. 01.04.1946: Aleuten; Stärke 8,6
  15. 10.11.1922: Atacama; Stärke 8,5
  16. 01.02.1938: Erdbeben in der Banda-See (Indonesien); Stärke: 8,5
  17. 03.02.1923: Kamtschatka (Russland); Stärke: 8,5

Erdbebengebiete weltweit

Erdbeben treten weltweit auf, aber einige Regionen sind aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit besonders anfällig. Diese Gebiete liegen meist entlang der Grenzen der tektonischen Platten, wo die Bewegungen der Erdkruste am aktivsten sind.

Der Pazifische Feuerring ist eines der bekanntesten und aktivsten Erdbebengebiete der Welt. Er umfasst die Küsten des Pazifischen Ozeans, einschließlich Länder wie Japan, die Philippinen, Indonesien, Neuseeland, Chile und die Westküste der Vereinigten Staaten. Diese Region ist bekannt für ihre häufigen und oft starken Erdbeben sowie für ihre vulkanische Aktivität.

Ein weiteres bedeutendes Erdbebengebiet ist der Himalaya, wo die Indische Platte gegen die Eurasische Platte drückt. Diese Kollision verursacht regelmäßig Erdbeben in Ländern wie Nepal, Indien und Bhutan. Die Erdbeben in dieser Region können besonders verheerend sein, da sie oft dicht besiedelte Gebiete betreffen.

Erdbebengebiete

Die Region um das östliche Mittelmeer, einschließlich der Türkei, Griechenland und Italien, ist ebenfalls für ihre seismische Aktivität bekannt. Die komplexe Interaktion mehrerer tektonischer Platten in dieser Region führt zu häufigen Erdbeben.

Kalifornien in den USA, insbesondere die San-Andreas-Verwerfung, ist ein weiteres bekanntes Erdbebengebiet. Die relative Bewegung der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte entlang dieser Verwerfungslinie verursacht regelmäßig Erdbeben.

In Südamerika sind besonders die Andenregionen in Chile, Peru und Ecuador erdbebengefährdet. Diese Gebiete liegen an der Grenze zwischen der Südamerikanischen Platte und der Nazca-Platte, was zu häufigen und manchmal sehr starken Erdbeben führt.

Diese Regionen sind nur einige Beispiele für die weltweit erdbebengefährdeten Gebiete. Die Kenntnis dieser Gebiete und die Vorbereitung auf mögliche Erdbeben sind entscheidend, um das Risiko und die Auswirkungen von Erdbeben zu minimieren. Fortschritte in der Seismologie und im Katastrophenmanagement haben dazu beigetragen, die Gefahr in diesen Regionen zu verringern, aber die inhärente Unvorhersehbarkeit von Erdbeben bleibt eine ständige Herausforderung.

Die Erforschung von Erdbeben hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht, doch bleibt sie ein komplexes und dynamisches Feld, das ständig neue Herausforderungen und Erkenntnisse birgt. Die wichtigsten Erkenntnisse umfassen das Verständnis der Entstehung von Erdbeben, insbesondere im Zusammenhang mit der Bewegung tektonischer Platten, sowie die Entwicklung von Methoden zur Messung und Skalierung seismischer Aktivitäten. Die Einführung der Richterskala und moderner Seismographen hat die Art und Weise, wie wir Erdbeben messen und verstehen, revolutioniert.

Die Vorhersage von Erdbeben bleibt jedoch eine der größten Herausforderungen in der Erdbebenwissenschaft. Aktuelle Ansätze konzentrieren sich auf die Identifizierung von Risikogebieten und die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit von Erdbeben, aber die genaue Vorhersage von Zeitpunkt, Ort und Stärke eines Erdbebens ist nach wie vor nicht möglich.

Der Ausblick auf zukünftige Forschung und Entwicklungen im Bereich der Erdbebenwissenschaft ist vielversprechend. Fortschritte in der Technologie, wie die Verbesserung von Seismographennetzwerken und die Entwicklung neuer Methoden zur Analyse seismischer Daten, könnten zu besseren Vorhersagemodellen führen. Zudem gibt es zunehmendes Interesse an interdisziplinären Ansätzen, die Geowissenschaften mit anderen Feldern wie der Informatik und Datenanalyse verbinden, um tiefere Einblicke in die Mechanismen von Erdbeben zu gewinnen.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Erforschung der Auswirkungen von Erdbeben auf die gebaute Umwelt und die Entwicklung von Bauweisen, die besser gegen Erdbeben geschützt sind. Dies ist besonders relevant in Regionen, die regelmäßig von Erdbeben betroffen sind.

Insgesamt zeigt die Erdbebenwissenschaft eine klare Richtung hin zu mehr Interdisziplinarität, verbesserter Technologie und einem besseren Verständnis der komplexen Dynamik, die Erdbeben zugrunde liegt. Diese Entwicklungen versprechen, die Fähigkeit zur Vorhersage und Bewältigung der Auswirkungen von Erdbeben in der Zukunft zu verbessern und so die Sicherheit und das Wohlergehen von Menschen in erdbebengefährdeten Gebieten zu erhöhen.

VGWort
Der Artikel wurde am 05.06.2005 in https://naturkatastrophen.die-erde.com aufgenommen. Letzte Änderung: 13.12.2023