Die Erde

Tsunami

Das Wort Tsunami stammt aus dem Japanischen und heißt „große Welle im Hafen“. Das Wort geht auf japanische Fischer zurück, die auf der offenen See nur kleine Wellen bemerkt haben. Als sie zurück in die Häfen gefahren sind, haben sie diese zerstört vorgefunden.

Entstehung von Tsunamis

Ein Tsunami ist eine Flutwelle, die in der Regel durch ein unterseeisches Erdbeben ausgelöst wird. Auf dem offenen Meer ist die Flutwelle weniger als 1m hoch. Erst wenn sie an die Küstenregionen gelangt, baut sich die die große sichtbare Welle auf. Diese hat eine Höhe von über 10m, manchmal sogar bis zu 30m. Erdrutsche, Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge können ebenfalls Tsunamis auslösen.

Die Flutwelle bewegt sich mit bis zu 800km/h fort und hat eine Reichweite von bis zu 20.000km. Ist der Küste eine Inselkette oder Korallenriff vorgelagert, so wird der Tsunami dort schon gebrochen und seine verheerende Wirkung wird abgeschwächt.

Tsunamis lösen weiträumige katastrophale Schäden aus und können ganze Küstenregionen verwüsten. Der letzte verheerende Tsunami ereignete sich am 26.12.04 im Indischen Ozean.

Ausbreitung

Ein Tsunami unterscheidet sich grundlegend von einer Welle, die durch Stürme erzeugt werden. Bei den Welle, die durch Stürme verursacht werden, bewegt sich nur die obere Schicht des Wasser. Die darunter liegende Schichten sind davon völlig unberührt. Anders beim Tsunami. Dort bewegt sich die komplette Wassersäule vom Meeresgrund bis zu Wasseroberfläche.

Auswirkungen und Schutzmaßnahmen

Tsunamis zählen zu den verheerensten Naturkatastrophen mit denen der Mensch konfrontiert wird. Ein Tsunami kann seine Zerstörungskraft mehrere Tausend Kilometer weit mit sich tragen. Ein Tsunami wird als Ursache für die biblische Sinflut vermutet. Ohne schützende Küstenfelse, kann eine Welle mehrere Hundert Meter ins Landesinnere eindringen. Nicht nur die Welle selber verursacht Schäden, sondern auch das abfließende Wasser.

Durch moderne Technik können viele Menschenleben gerettet werden. Im Pazifischen Ozean wurde 1949 wurde das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) gegründet. Dadurch können betroffende Küstenregionen vorgewarnt werden. Japanische Städte schützen sich zu dem mit Deichen vor den Wellen. Nur 15% von 150 in Japan registrierten Tsunamis konnten dadurch Schaden anrichten oder Menschenleben fordern.

In Indonesien wirken sich immer noch mehr als die Hälfte der Tsunamis katastrophal aus, denn die meisten Menschen sind nicht über die Anzeichen eines herannahenden Tsunamis informiert und das Land ist aus sehr flach.

Nicht nur die Anrainerstaaten des Pazifischen oder Indischen Ozeans sind von Tsunamis betroffen. Auch im Atlantik können diese Flutwellen entstehen, wenn auch viel seltener.

26. Dezember 2004

Am 26.12.04 um 1:58 MEZ ereignete sich ein unterseeisches Erdbeben der Stärke 9,3 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag von der Nordwestküste Sumatras. Die dadurch ausgelöste Flutwelle verursachte am Golf von Bengalen, der Andamanensee und Südasien verheerende Schäden. Selbst in Ostafrika kamen noch Menschen ums Leben.

Laut offizielle Schätzungen hat der Tsunami über 300.000 Menschenleben gefordert. Indonesien hat allein schon 168.000 Opfer zu beklagen. Rund 1,7 Millionen Menschen wurden dadurch obdachlos. Eine genaue Zahl der Todesopfer wird es niemals geben, weil man die Opfer möglichst schnell beerdigt hat, um drohenden Seuchen vorzubeugen.

Seit dem Ereignis gab es in der Region mehrere Nachbeben. Das letzte fand am 28.03.05 statt und hatte einen Stärke von 8,7 auf der Richterskala.

Alle 230 Jahre ereignet sich dort ein starkes Erdbeben, wobei einige Jahrzehnte nach dem Ereignis meistens ein weiteres Erdbeben erfolgt. In den nächsten 40 Jahren muss man also in dieser Region wieder mit Schäden rechnen.

Quellen:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Tsunami
VGWort
Der Artikel wurde am 26.06.2005 in https://naturkatastrophen.die-erde.com aufgenommen. Letzte Änderung: 13.12.2023